Mittwoch, 10. August 2011

Städtenamen von Texas bis Oregon - Der Beginn einer kleinen Sammlung

Happy

Summerland

Santa Claus

Sweet Home

Eine Straße in Portland mit dem Namen 'Alder' =)

Der Windhund - Mit dem Reisebus durch die USA

Das Abenteuer Greyhound begann für uns in Busterminal in San Francisco mit einer Wartezeit von einer Stunde (die man früher da hatte sein sollen) und CNN auf einem Flachbildfernseher dort an der Wand.
30 getötete US-Soldaten in Afghanistan, die "unzerstörbaren, bestausgebildetsten" Navy-Seals, die vor wenigen Monaten Osama Bin Laden aufgespürt und getötet hatten. Die Expertin antwortet dem Nachrichtensprecher auf dessen Frage nach einer Reaktion der USA nicht mit einem "wir werden die Verantwortlichen suchen und zur Rechenschaft ziehen". Sie stellt klar, hier muss sofort zurückattackiert werden.
Doch zurück zum Busfahren. Von SF nach Eugene in Oregon soll es gehen. Über Nacht und mit Zwischenstopp und Umstieg in Sacramento. Von San Francisco nach Sacramento ein fast leerer Bus. Knapp zehn Personen, die sich jedesmal die Ohren zuhalten müssen, wenn die Busfahrerin den nächsten Halt durchs Mikrofon ankündigt. Diese eher kurze Fahrt bleibt ansonsten ereignislos.

Im nagelneuen Busterminal von Sacramento wird mit Wi-Fi und 'Leg Room' in den Bussen geworben. Im sonst so weiten, platzproblemlosen Amerika wurde hier wohl übertrieben. Die Knie drückten in den Sitz des Vordermannes - aber weich war es.
Und das drahtlose Internet. Der Busfahrer erklärte, er habe etwas Angeschmortes gerochen, da hat er lieber alles abgestellt, was er nicht braucht.

Weiter die Fahrt über Amerikas Highways bei Nacht. Doch zuvor noch die Warnung des neuen Busfahrers, ein komischer Kerl: "Do not smoke inside the bus or the restroom or in front of the bus. Otherwise you are not my passenger"
Vielleicht wäre es besser so gewesen, denn ein Bus, der mitten in der Nacht auf dem Standstreifen des Highways anhält, um mit dem Klebeband eines Passagiers ein loses Teil außen am Bus zu befestigen, ist dann doch nicht so ganz geheuer.
Doch mit Schlafen war eh nichts. Sobald man auf den kerzengeraden Sitzen eingenickt war, weckte der liebe Busfahrer den gesamten Bus mit der Beleuchtung (während der Fahrt war es meist dunkel im Bus) und einem weiteren Zwischenstopp.
Den letzten Zwischenstopp mit 'public restrooms' machte der Greyhoundbus in Medford, Oregon nachts um halb vier. Zeit für einen kleinen Snack bei Taco Bell und die Feststellung: "Oh stimmt ja, hier in Oregon gibt es keine Mehrwertsteuer."
Gleichzeitig war dieser Stopp auch meine erste und einzige persönliche Begegnung mit dem Fahrer. Kurz vor der Weiterfahrt, ich stand noch alleine vor dem Bus und suchte verzweifelt nach einem Wi-Fi-Netzwerk, kam er zurück zum Bus und sprach mich an: "You're waiting outside the bus until we continue? Good idea, 'cause I think it stinks in there!"

Gestank, Platzprobleme und Schlaflosigkeit hin oder her. Auch solch eine Fahrt hat irgendwann ein Ende. Bei uns war das um kurz vor sieben in Eugene, nach zehn Stunden Fahrt.


Und es klingt vielleicht nicht so, aber ich bin froh, das so gemacht zu haben, denn man erlebt einfach die unglaublichsten Dinge bei so einer besonderen Reise. Ich kann es jedem Amerika-Urlauber nur empfehlen: Einmal Greyhound, vielleicht schmort eurer ja dann nicht ;)